Türchen 7
von Katharina Kumeko ( Text & Illustration)
Meine Wenigkeit ist mit den Knilchen verwandt. Und zwar mit Tasso von Wiesbarka. Das ist ein Knilch! Ein Prachtkerl! Zwei Köpfe größer als ich, und so breit, dass er zwei Kaninchen in der Armbeuge quetschen kann! Ich weiß, wovon ich rede!
Ich hatte einst das Vergnügen!“ Trondheim seufzte und… schwieg. Es war so still, dass man Schafe hätte zu Boden fallen hören können. Etta ruckelte gelangweilt auf ihrem Stuhl hin und her.
„Das ist alles?“ nörgelte sie. „Das ist ja sterbenslangweilig!“
Lisbeth grinste. Von Trondheim paffte verärgert so schnell, dass die Rauchwölkchen jetzt ebenso rasch aus seiner Pfeife quollen wie bei einer kleinen Dampflok in Fahrt.
„Das sind ja Perlen vor die – Verzeihung – Säue! Noch nie was von Spannung gehört?“ blaffte Herr von Trondheim zwischen
den Zügen. Die Pfeife kam schon gar nicht mehr nach mit dem Produzieren von Qualm. Von verärgertem Qualm – um genau zu sein! „Und? Will ich auch nicht! Das ist langweilig! Todlangweilig! Ich will jetzt nach Hause!“ Etta hatte sich erhoben. Herr von Trondheim war schneller. Wie ein Blitz war er das Stuhlbein hinuntergesaust und stapfte beleidigt und wortlos zur Tür, die Lisbeth schon geöffnet hielt. „Wo wohnt er denn?“ fragte Etta. Lisbeth zeigte stumm auf ein Loch unter der Türschwelle. „Da?“ Etta bückte sich. Im selben Moment krachte leise irgendwo vor ihr eine Tür ins Schloss. „Erzählt der immer solche Geschichten?“ Lisbeth nickte. „Ich komm trotzdem wieder, Lisbeth.“ Lisbeth sah der kleinen Gestalt nach, wie sie den Weg durch die verschneiten Rhododendronbüsche nahm und im Schneegestöber verschwand.
- Fortsetzung folgt -