Türchen 11
von Katharina Kumeko ( Text & Illustration)
Etta setzte eine nach der anderen auf dem Boden. Da standen sie nun herum, die Acht. Und um ihre Füßchen sammelten sich Wasserpfützen und sie schauten furchtbar verlegen. Soames nieste. Erschrocken stoben alle davon, unter die Schränke. Soames nieste noch einmal. Lisbeth schaute ihn sorgenvoll an. „Besser wäre es, ich steckte sie ins Bett, oder?“ Sie fasste ihn am Halfter und zog ihn hoch und mit sich. „Kommen Sie mal mit!“ Während sie endlos scheinende Gänge vorausging, schlich Soames zähneklappernd hinter ihr her. Endlich kamen sie in einen großen Saal mit lauter Spiegeln an den Wänden und lauter großen Himmelbetten. Das arme Pferd wusste nicht, wo es zuerst hinschauen oder hingehen sollte. Überall dasselbe Bett, überall Lisbeth, überall Pferde…
Soames weigerte sich weiter zu gehen, denn zu allem Überfluss traten jetzt auch noch schwarz-weiße Katzen in weißen Kitteln aus den Türen. Soames stöhnte und schloss die Augen. Das war zu viel des Guten! Katzen waren das Allerletzte! Er konnte Katzen auf den Tod nicht ausstehen. Sie waren falsch wie die Nacht und link dazu. Lisbeth zog und schob ihn in eins der großen Betten. Sie deckte ihn zu und alle Katzen sagten: „Ich werde ihn mir mal anschauen!“ „Tun Sie das, Doktor, tun Sie das!“
Lisbeth gab dem Doktor die Hand. Soames bekam noch mehr Schüttelfrost und zitterte wie Espenlaub.
- Fortsetzung folgt -