Reist mit ONsüd ins Reich der Engel

Zu Beginn diesen Jahres möchten wir Euch in einer Fortsetzungsserie auf eine abenteuerliche Reise mitnehmen. Erlebt, in monatlichen Kapiteln, wie der kleine Engel Manuel Schutzengel wird und seine Aufgabe meistert.

Manuel, der kleine Schutzengel

Eine Geschichte von
Dirk Hoffmann


Kapitel 1
Eine Schwebewolke und eine schwere Aufgabe!


An einem warmen Sommertag schwebte von allen unbeobachtet, hoch am Himmel eine kleine,
schneeweiße Wolke. Für die Menschen war diese Wolke nicht sichtbar. Und doch war diese Wolke etwas ganz Besonderes. Eigentlich war es gar keine Wolke, sondern eines von vielen Fortbewegungsmitteln, die die Engel benutzten. Normalerweise hatten sie ja ihre Flügel, um sich in der Luft fortbewegen zu können. Manchmal jedoch mussten sie ihre Flügel ausruhen. Wollten sie in solchen Momenten aber trotzdem das große Himmelsgewölbe verlassen, so bedienten sie sich ihrer Schwebewolken. Eine solche Schwebewolke schwebte dort unter der Sonne.
Auf der Wolke saß ganz still ein kleiner Engel. Seine Flügel waren noch sehr klein und noch nicht kräftig genug, um ihn über weite Strecken zu tragen. Er durfte an diesem Tag erstmalig das große Himmelsgewölbe verlassen, um sich die Erde anzusehen. Er hatte schon viel über die Erde und ihre Bewohner gehört. Seit einiger Zeit befand er sich in der Ausbildung. Zuerst wurden ihm Kleinigkeiten beigebracht. Zum Beispiel: Wie man die Flügel richtig gebraucht, ohne dabei zu schnell die Kraft zu verlieren. Alle Flugtechniken wurden ihm beigebracht, Kurven fliegen, Haken schlagen und was sonst noch dazu gehörte. Dann musste er lernen, alle seine Sinne zu nutzen. Am spannendsten von allem, was er lernte waren für ihn die Stunden in denen er über die Erde und ihre Bewohner unterrichtet wurde. Diese Vielfalt der Geschöpfe, von denen er dort erfuhr, war einfach gigantisch. Es gab so viele verschiedene Tiere. Vierbeinige, zweibeinige, ja sogar Tiere ganz ohne Beine gab es. Dann gab es auch Tiere, welche fliegen konnten. Wieder andere lebten im Wasser. Es war so aufregend! Auch die Menschen waren nicht alle gleich. In der Form glichen sie sich zwar, doch es gab Unterschiede in der Hautfarbe, in der Sprache und vor allem in ihren Sitten und Gebräuchen. Der kleine Engel musste all das lernen. „Das ist sehr wichtig!“ erklärten seine Lehrer.
Die Erde bestand allerdings nicht nur aus Lebewesen. Es gab Pflanzen in ungeahnter Anzahl. Blumen, Bäume und Sträucher in allen Variationen. Da waren Berge, Flüsse, Seen und was Mutter Natur sonst alles im Laufe der Jahre so erschaffen hatte. Später erschufen auch die Menschen noch so einiges, wobei sie jedoch Mutter Naturs Werk mehr und mehr veränderten.
Sie bauten Straßen, Häuser, Kirchen, ja ganze Städte, dort wo einst nur Pflanzen waren. Vieles von all dem hatte man dem kleinen Engel schon auf Bildern gezeigt.
Endlich beschloss der Ältestenrat, dass es für den kleinen Engel an der Zeit sei, sich die Erde selbst anzusehen. So machte er sich auf den Weg zu seiner ersten Erdbesichtigung.
Nun saß er also dort und beobachtete was unter ihm geschah. Was er sah, war nicht mehr Mutter Naturs ursprüngliches, sondern ein von den Menschen schon stark beeinflusstes Bild. Das machte ihn ein wenig traurig. Spannend war es aber trotzdem.
Es war erst ein Tag vergangen, seit er erfuhr was für eine Aufgabe für ihn vorgesehen war. Was da auf ihn wartete, war nicht leicht.
Es gab sehr viele Aufgaben für die Engel. Wichtig waren zum Beispiel Engel, die die Erde studierten. Das waren die Gelehrten. Solche, hatten dem kleinen Engel alles beigebracht, was er bereits wusste. Außerdem gab es Engel, die das Wachstum der Pflanzen oder der Tiere überwachten. Das Wachstum der Menschen beobachteten wieder andere Engel. Weitere Engel kümmerten sich um die Meere oder waren für das Wetter zuständig und noch vieles mehr. Musikengel, Traumengel, jeder Engel hatte seine eigene Bestimmung. Ein Engel ohne Aufgabe wäre gar nicht denkbar gewesen. Auch Handwerker gab es unter den Engeln. Sie sorgten dafür, dass im Himmelsgewölbe alles richtig funktionierte. Für den kleinen Engel auf unserer Wolke aber wartete eine ganz besondere Aufgabe. Eine der wichtigsten überhaupt. Er sollte Schutzengel werden. Eine ehrenvolle, aber schwere Aufgabe, die nicht jeder Engel bewältigen konnte. Wer für diese Aufgabe in Frage kam, wurde äußerst sorgfältig ausgewählt.

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